„Ich fand´s richtig cool!“ – Betriebspraktikum in den BzB

Rückblick auf das zweite Praktikum der Schülerinnen und Schüler in den BzB

In den Bildungsgängen zur Berufsvorbereitung (BzB) haben die Jugendlichen dieses Schuljahr 2 Praktika gemacht. Die Praktikumszeit ging vom 24.3. bis zum 4.4.2025. Die Schülerinnen und Schüler haben sich Praktikumsplätze in ganz unterschiedlichen Betrieben organisiert. Im Einzelhandel waren 6 Schülerinnen und Schüler.

Eine Schülerin war in Bad Homburg in einer Buchhandlung eingesetzt. Ihre Meinung zum Praktikum: „Ich fand´s richtig cool, dass ich dort das Einpacken von Geschenken geübt habe. Das lange Stehen war allerdings anstrengend.“

Eine andere Schülerin war bei einem Zahnarzt und bekam sehr gutes Feedback für ihren Einsatz dort. Die Praktikumsbetreuerin hat Bereitschaft gezeigt, sie nach ihrem Hauptschulabschluss auszubilden.

Eine andere Schülerin reitet in ihrer Freizeit und konnte bei ihrem Reiterhof das Praktikum absolvieren. Die Arbeit war körperlich sehr anstrengend (u.a. Wasser tragen und Wände streichen) und hat trotzdem Spaß gemacht. Positiv in Erinnerung ist ihr geblieben, wie nett die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ihr waren.

Eine andere Jugendliche konnte in dem Kindergarten, den sie, als sie klein war, besucht hatte, ihr Praktikum machen. Es war für sie interessant, wieder in dem Haus und den Räumen zu sein, die sie von ihrer Kindheit kannte. Die Arbeit mit den Kindern war schön und anstrengend.

Bei einem Schüler kam es leider zu einem Abbruch des Praktikums und ein anderer Schüler fand keinen Praktikumsplatz. In solchen Fällen müssen die Jugendlichen zur Schule in den Unterricht kommen.

In diesem Schuljahr sind drei Schülerinnen und ein Schüler in den BzB, die nur in Gebärdensprache kommunizieren. Folgende Erfahrungen machten sie während ihrer Praktikumszeit:

Eine Schülerin war in einem Supermarkt. Sie hat dort sehr gut und engagiert gearbeitet und nur positives Feedback von ihrem Filialleiter bekommen. Deshalb hätte sie sehr gerne eine Ausbildung dort gemacht. Da sie jedoch nur in Gebärdensprache kommuniziert und eine spontane Unterhaltung mit Kunden nicht möglich ist, wurde dies von der Zentrale der Supermarktkette abgelehnt. Der Filialleiter fand das ebenfalls sehr schade.

Eine andere Schülerin machte ihr Praktikum in der Vorklasse unserer Schule. Da die Vorklassenlehrerin selbst gebärdensprachkompetent ist, konnte sie bereits vor Praktikumsbeginn viel über die Arbeit in der Vorklasse erfahren und wurde gut eingearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler aus der Vorklasse waren sehr beeindruckt, dass täglich jemand zu ihnen kam, der so ist wie sie: Ein Mensch mit einer Hörschädigung, der in Gebärdensprache kommuniziert und sich somit problemlos mit ihnen unterhalten kann.

Die dritte Schülerin machte ihr Praktikum in einem Café in der Nähe des Friedberger Bahnhofs. Sie kommunizierte mit den sehr netten und aufgeschlossenen Besitzern über das Handy sowie mit Gesten. Aufgrund ihrer starken visuellen Auffassung verstand sie alle Arbeitsanweisungen gut. Nach ein paar Tagen bediente sie auch hörende Kunden: Diese zeigten ihr auf der Speisekarte, was sie zu trinken und essen wünschten. Dass die Bestellungsaufnahme so gut geklappt hat, war ein besondere und wichtige Erfahrung für unsere Schülerin.

Ein Schüler machte sein Praktikum in der Mensa seiner ehemaligen Schule. Obwohl die Leitung dort keine Gebärdensprache kann, klappte die Verständigung über Zeigen, Vormachen von Tätigkeiten sowie gegenseitigem Bemühen ebenfalls gut. Da der Schüler sehr engagiert mitarbeitete und alle Aufgaben zuverlässig erledigte, bekam er eine sehr gute Rückmeldung bezüglich seiner Praktikumszeit.

Im nächsten Schuljahr stehen in den BzB wieder zwei Praktika an – jedes wird drei Wochen lang dauern. Die Schülerinnen und Schüler, die ein zweites Jahr in den BzB bleiben, machen sich bereits jetzt auf die Suche. Viel Erfolg wünschen wir Lehrerinnen und Lehrer euch dabei und wir unterstützen euch natürlich, wenn es gewünscht oder erforderlich ist.