Wechselgruppe

Herzlich Willkommen in der Stationären Wechselgruppe!

Unsere Einrichtung gibt es bereits seit 1973. Sie lädt als Ergänzung zur mobilen Frühförderung hörgeschädigte Kinder (auch mit zusätzlichen Beeinträchtigungen) mit ihren Eltern oder auch hörende Kinder mit ihren hörgeschädigten Eltern zu einem viertägigen Beratungs- und Förderaufenthalt ein.

Übersicht

Jede betroffene Familie aus Hessen, die im Rahmen der hörgeschädigtenspezifischen Frühförderung des LWV betreut wird, ist eingeladen, sich bei Interesse unter folgendem Kontakt zu melden – gerne können Sie auch vorab zu einem separaten Gesprächstermin kommen, um Einrichtung und Angebot kennen zu lernen und Ihre Bedürfnisse individuell abzuklären!

Wie kann ich Kontakt zur Wechselgruppe aufnehmen?

Stationäre Wechselgruppe an der Johannes Vatterschule
Homburger Straße 20
61169 Friedberg

Telefon: 06031/608-629
Fax: 06031/608-640
Mail: wechselgruppe-jvs@lwv-hessen.de

Wir bieten das Münsteraner Elternprogramm an

NEU: Kommunikationsförderung bei Säuglingen und Kleinkindern mit Hörschädigung mit dem Münsteraner Elternprogramm

Wir bieten das Münsteraner Elternprogramm im Rahmen spezieller Themenwochen an.

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Was bringt unserer Familie der Aufenthalt in der Wechselgruppe?

Das Angebot der Wechselgruppe stellt eine wichtige Ergänzung zur mobilen Frühförderung vor Ort dar. Es leistet durch seine individuelle Ausrichtung über ein längeres Zeitfenster einen wichtigen Förderbaustein in der Hör- und Sprachentwicklung der hörgeschädigten Kinder.

Der mehrtägige Beratungs- und Förderaufenthalt beinhaltet folgende Aspekte für das Kind und seine Eltern:

Über einen längeren Zeitraum kann das Kind in seiner Hör- und Sprachentwicklung sowie seiner allgemeinen Entwicklung beobachtet und in seinen kindlichen Kompetenzen in einem breiten Handlungsfeld gefördert werden.

Kinder dürfen bei uns alles sein:

musikalisch

künstlerisch

mutig und sportlich

Bäcker, Zauberer, Pirat, Indianer und auch mal Vorschulkind

Weltentdecker

Das Kind kann in verschiedensten Angeboten sein Hören und Sprechen mit Unterstützung der Pädagoginnen erweitern und in seinen bereits vorhandenen Kompetenzen gestärkt werden. Zudem stärkt und fördert der Kontakt zu gleichaltrigen Hörgeschädigten die Identitätsfindung.

Miteinander macht alles doppelt so viel Spaß

Die Eltern können sich fern von der Hektik des Alltags im Rahmen einer fachkundigen Unterstützung intensiver mit Fragen der Förderung und Behinderung ihres Kindes auseinandersetzen. Sie treffen hier auf andere Eltern in ähnlicher Lebenssituation und können sich mit ihnen austauschen.

ohne Alltagsstress einfach Eltern sein

Hörmessungen sind spielerisch in den Vormittag eingebettet und individuell bedacht

Die Beobachtung der kindlichen Reaktionen auf Höreindrücke und die mehrmaligen Hörmessungen in bekannter Umgebung mit vertrauten Bezugspersonen ermöglichen eine pädagogisch-audiologische Beratung in Verknüpfung mit den Beobachtungen aus dem Alltag. Die individuelle Anpassung der hörtechnischen Hilfen wird mit den jeweils zuständigen (Päd-) Akustikern, Audiologen und Fachmedizinern interdisziplinär besprochen und für das Kind optimiert.

Ab welchem Alter darf man kommen?

Direkt nach Diagnosestellung kann das Angebot der Wechselgruppe als Ergänzung zur mobilen Frühförderung bis zum Schuleintritt in Anspruch genommen werden.
Da für Säuglinge und Kleinstkinder die Eltern die wichtigsten Bezugspersonen sind, haben Eltern bereits von Beginn an gute Möglichkeiten, die Hör- und Sprachentwicklung ihres Kindes positiv zu beeinflussen. Daher hat die gezielte Elternarbeit als Teil des pädagogischen Konzeptes in der Wechselgruppe einen hohen Stellenwert, so dass ein Aufenthalt bereits sinnvoll ist, wenn das hörgeschädigte Kind selbst noch ein Säugling ist.

ob Säugling oder Vorschulkind – die Beratung und Förderung orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen

Wie kann man sich für die Wechselgruppe anmelden?

Für einen Aufenthalt in der Wechselgruppe muss bereits ein genehmigter Antrag vom zuständigen Sozialhilfeträger für die Frühförderung vorliegen. Sie können sich dann telefonisch oder per Mail direkt bei uns anmelden.

In welchem Zeitraum findet der Beratungs- und Förderaufenthalt statt?

Derzeit finden die Beratungs- und Förderwochen während der Schulzeit von Montag bis Donnerstag statt. Darüber hinaus hat die Wechselgruppe auch in der letzten Sommerferienwoche geöffnet. Jede Woche wird mit bis zu 5 Kindern und ihren Familien gestaltet.
Die Zusammensetzung der jeweiligen Gruppen wechselt von Aufenthalt zu Aufenthalt (daher auch die Namensgebung), berücksichtigt jedoch zumeist den Entwicklungsstatus der Kinder, um adäquate Gruppenförderangebote anbieten bzw. Thematiken der Elterngespräche für alle Beteiligten relevant und interessant gestalten zu können.

Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag
8.15 – 9.00 Uhr
Anreise
bis 9.00 Uhr
Frühstück
bis 9.00 Uhr Frühstück bis 9.00 Uhr Frühstück
9.00 – 10.00 Uhr
Aufnahmegespräch, Hörtechnik-Check
9.15 – 9.45 Uhr Morgenkreis 9.15 – 9.45 Uhr Morgenkreis 9.15 – 9.45 Uhr Morgenkreis
10.00 – 10.30 Uhr Organisationsrunde 9.45 – 12.15 Uhr Hörmessungen, Beratungs- und Förderangebot 9.45 – 11.00 Uhr Hörmessungen, Beratungs- und Förderangebot 9.45 -12.15 Uhr Beratungs- und Förderangebot
10.30 – 11.00 Uhr Morgenkreis 11.00 -12.15 Uhr Förderangebot 11.15 – 12.15 Uhr
angeleitete Elterngesprächsrunde
12.15 – 14.00 Uhr Mittagspause mit Mittagessen 12.15 – 14.00 Uhr Mittagspause mit Mittagessen 12.15 – 14.00 Uhr Mittagspause mit Mittagessen 12.15 – 13.00 Uhr Mittagspause mit Mittagessen
16.00 – 20.00 Uhr Anreisemöglichkeit 14.00 – 16.00 Uhr
Gruppenangebot mit Schwerpunkt auf Kreatives
14.00 – 16.00 Uhr
Gruppenangebot mit Schwerpunkt auf Rhythmik und Musik
14.00 – 16.30 Uhr
Gruppenangebot mit Schwerpunkt auf Bewegung
13.00 – 15.00 Uhr Abschlussgespräch, Verabschiedung mit Abschlussangebot
15.00 Uhr Abreise

Was erwartet meine Familie während eines Aufenthaltes konkret?

Im Verlauf der Beratungs- und Förderwoche werden die Kompetenzen des Kindes in Einzel- und Gruppenangeboten erweitert, wobei die Vormittage zumeist mit Einzelangeboten und die Nachmittage mit Gruppenangeboten gestaltet werden.

Die Eltern sind je nach Alter bzw. Entwicklungsstatus des Kindes begleitend oder beobachtend dabei. Sie tragen während der Förderwoche die Aufsichtspflicht für ihre Kinder.

Stets mit dem Hauptfokus auf die Förderung der kindlichen Kompetenz in Hören, Sprache und Kommunikation werden im Sinne der Ganzheitlichkeit auch Kompetenzen im rhythmisch-musikalischen Bereich, im psychomotorischen Bereich, im sozial-emotionalen Bereich sowie im kreativ-handelnden Bereich erweitert.

Am Montag reisen die Eltern, die noch nicht am Sonntag angekommen sind, bis 9.00 Uhr an und werden von ihrer jeweils zuständigen hörpädagogischen Fachkraft begrüßt. Es folgt ein individuelles Aufnahmegespräch mit Vereinbarung der Ziele für die Förder- und Beratungswoche. Anschließend findet eine Überprüfung der Hörgeräte (HG), Cochlea Implantate (CI) oder anderer Hörhilfen statt. Um 10.00 Uhr gibt es eine Vorstellungsrunde, in der organisatorische Anliegen bezüglich des Aufenthaltes in der Wechselgruppe geklärt werden.

Um 10.30 Uhr findet ein gemeinsamer Morgenkreis statt, wo die Kinder einzeln und individuell musikalisch begrüßt werden. Von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr haben die Familien Mittagspause, in der ein gemeinsames Mittagessen angeboten wird.

Von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr findet ein Gruppenangebot statt, was schwerpunktmäßig die Kreativität des Kindes fördert. Das Angebot wird immer auf das Alter und die Entwicklung angepasst. Die Eltern sind in der Regel dabei, um das Kind in seinen Fähigkeiten zu unterstützen und zu begleiten.

Die Vormittage von Dienstag bis Donnerstag beginnen um 9.15 Uhr mit einem Morgenkreis, der sich von der Liedauswahl dieser Woche wiederholt, was es den Kindern ermöglicht, die Liedtexte zu erfassen und bei den Aktionen mitzuwirken. Die Kinder erlangen durch die Wiederholung mehr Sicherheit und werden dadurch mutiger, sich sprachlich einzubringen.

Danach finden dienstags und mittwochs zwischen 10.00 Uhr und 11.00 Uhr pädaudiologische Hörmessungen statt, an denen sowohl die Eltern als auch die hörpädagogische Fachkraft teilnehmen. Die hörpädagogische Fachkraft hat hier die Aufgabe, das Kind anzuleiten und je nach Alter zu unterstützen. Die Eltern geben dem Kind Sicherheit, können jedoch entlastet zuschauen, da die momentane Verantwortung für das Gelingen bei der hörpädagogischen Fachkraft liegt. Diese entspannte Testsituation begünstigt das Mitarbeitend es Kindes positiv.

Am Mittwoch findet zwischen 11.15 Uhr und 12.00 Uhr eine Elternrunde statt. Diese wird von einer hörpädagogischen Fachkraft angeleitet und es nehmen allein die Eltern teil. Die Kinder werden in dieser Zeit von den anderen hörpädagogischen Fachkräften betreut. Hier erhalten die Eltern die Gelegenheit, fachliche Fragen zu stellen, aber auch ihre Sorgen und Emotionen zuzulassen und mit anderen betroffenen Eltern zu teilen.

Die restliche Zeit der Vormittage sowie auch der Donnerstagvormittag werden mit der entsprechend zugeordneten hörpädagogischen Fachkraft mit Einzel- oder auch Gruppenförderungen gestaltet. Hierbei ist es wichtig, die Förderung individuell auf die Familie und das Kind anzupassen, sodass die Eltern dies später im Alltag umsetzen können. Geschwisterkinder werden auf Anfrage eingebunden und dürfen gerne an dem Förderaufenthalt teilnehmen.

Dienstagnachmittag findet ein rhythmisch-musikalisches Angebot statt mit spezifischem Blick auf den Förderbedarf in der individuellen Hör- und Sprachentwicklung der Kinder.

Mittwochnachmittag steht den Kindern ein Turnraum zur Verfügung, wo die Kinder in freiem Rahmen ihre motorischen Fähigkeiten erproben können. Das kindliche Bewegungsverhalten wird von einer hörpädagogischen Fachkraft mit Zusatzqualifikationen gezielt beobachtet und ggf. mit den Eltern individuell reflektiert.

Donnerstag findet nach der Mittagspause ein Abschlussgespräch zwischen den Familien und der jeweiligen hörpädagogischen Fachkraft statt, in dem die Förderwoche reflektiert und Schwerpunkte der jetzt anstehenden Fördermaßnahme herausgearbeitet werden. Eltern und Kind erhalten außerdem ein Erlebnisbuch, welches mit Fotos, Lieder und Texten der Woche gestaltet ist. Dieses Buch schafft für das Kind die Möglichkeit in seinem häuslichen Umfeld von seinen Erlebnissen zu berichten und Erlebtes in Sprache zu fassen.

Anschließend werden alle Familien verabschiedet.