Bei uns werden Kinder beschult, bei denen der Förderbedarf Hören im Bereich der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung (Schwerpunkt auditive Verarbeitung) festgestellt wurde. Die diagnostischen Überprüfung erfolgt dabei in der Regel in der pädagogisch-audiologischen Beratungsstelle entsprechend den Leitlinien der einschlägigen Fachgesellschaften (Berufsverband Deutscher Hörgeschädigtenpädagogen: Pädagogisch-audiologische AVWS-Überprüfungen und Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie: Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen Konsensus-Statement). Diese Kinder verfügen über ein unauffälliges peripheres Hören. Es treten jedoch Störungen beim Verstehen sprachlicher Inhalte auf, ohne dass diese durch andere Störungsbilder (bspw. einer Aufmerksamkeitsstörung, Autismus, allgemeine Entwicklungsverzögerung, etc.) erklärt werden können. Die pädagogisch-audiologische Diagnostik konzentriert sich dabei auf die Bereiche Selektion, Lokalisation und/oder das dichotische Hören.
Die Schwierigkeiten beim Verstehen wirken sich erschwerend im Lernprozess, insbesondere beim Erlernen der sog. Kulturtechniken des Lesens und Schreibens aus. Bei diesen Kindern wirken die unterrichtlichen Prinzipien der Schule für Kinder mit einer Hörschädigung förderlich. Sie lernen dabei lernzielgleich gemeinsam mit den Kindern mit einer peripheren Hörschädigung. Der Unterricht ist u.a. ausgerichtet auf ein gezieltes Hörtraining, das auch besondere technische Hilfen und gute raumakustische Voraussetzungen bietet.