Schauen Sie sich das Video „Eröffnungsfeier Gehörlosenschule Siraha“ (externer Link) an.
In der Gehörlosenschule in Siraha/Nepal wurde ein neues Gebäude gebaut. Unsere Schule hat mit Spenden geholfen, es zu bauen. Im letzten Herbst sollte dieser Neubau nun eingeweiht werden. Aus diesem Grund reisten wir, Frau Geppert und Frau Will, vom 02. – 13.10. 2017 nach Siraha. Hier unser Reisebericht:
Mit der Ankunft in Kathmandu waren wir in einer anderen Welt. Es war heiß, die Menschen sahen anders aus, die Straßen sahen anders aus, es roch nach fremden Gewürzen und es gab viel Lärm. Die Straßen waren voller Autos und Motorräder. Die meisten fuhren hupend durch die Stadt.
Nach einer Nacht im Hotel fuhren wir am nächsten Morgen Richtung Siraha. Wir waren insgesamt fünf Personen. Herr Neuhausen, ein Pantomime, Herr Adhikari, der Vorsitzende des Vereins Nepali Samaj e.V., unser Fahrer und wir.
Der Weg nach Siraha war sehr bergig, so dass man nicht sehr schnell fahren konnte. Außerdem hatte die Straße oft große Löcher. Es dauerte sehr lange, bis wir in der Gehörlosenschule waren. Wir brauchten 8 Stunden für 250 km. Auf einer deutschen Autobahn braucht man dafür nur 2,5 Stunden.
In Siraha kamen wir müde an. Wir wurden herzlich begrüßt und haben uns dann unser Zimmer angeschaut. Es war ein sehr einfaches Zimmer und das Bad war ganz anders als bei uns. Wir mussten uns erstmal daran gewöhnen. Dann sind wir essen gefahren. Es war schon dunkel. Deshalb haben wir die Schule erst am nächsten Tag angeschaut. Sie besteht aus einem großen Haus mit zwei Stockwerken. Dort befinden sich die Schlafräume, Büros, Küche, Toiletten und Räume die als Klassenzimmer genutzt werden können. Dafür stellen die Schüler Tische und Bänke auf. Außerdem gibt es eine tragbare Tafel. Auch eine kleine Ohrenklinik gibt es. Das Gebäude steht auf einem großen Gelände mit vielen Bäumen und einem Teich. Rundherum sind nur Felder und Wiesen. Die Stadt ist ein paar Minuten entfernt.
Leider waren Ferien, als wir zu Besuch waren. Es waren nur 20 Schüler da. Normalerweise hat die Schule 70 Schüler. Mit den Schülern hat der hörende Schulleiter uns gezeigt, wie er unterrichtet. Das war für uns sehr interessant. Es ist ganz anders als bei uns. Alle Schüler sind gehörlos und der Unterricht findet in Gebärdensprache statt. Es gibt keine technische Ausstattung. Die Schüler haben keine Hörgeräte, es gibt keine Höranlage und auch keine Computer. Im Unterricht erklärt der Lehrer vorne und stellt den Schülern Fragen. Partner- oder Gruppenarbeit gibt es nicht. Auch ein gehörloser Lehrer hat unterrichtet. Er war früher selbst Schüler an dieser Schule.
Nach dem Unterricht haben wir mit den Lehrern besprochen, was wir beobachtet haben. Dann haben wir kurze Videofilme von unserer Schule gezeigt. Und den Lehrern erklärt, wie ein Hörgerät und ein CI funktionieren. Frau Geppert und ich haben überlegt, dass wir auch eine Stunde Unterricht zeigen wollen. Wir können keine nepalesische Gebärdensprache, aber es hat trotzdem geklappt und viel Spaß gemacht. Zuerst haben wir die Sitzordnung geändert. Jetzt konnten sich alle Schüler sehen. Wir haben Unterricht mit Gruppenarbeit gemacht. Das fanden die Schüler toll. Alle haben motiviert mitgemacht.
Dann haben die Vorbereitungen für die Eröffnung des Neubaus angefangen. Es kamen sehr viele Leute zu Besuch. Wir sind deshalb für ein paar Tage in einen Nationalpark gefahren. Dort haben wir Elefanten, Nashörner und Krokodile gesehen. Es war wunderschön.
Wieder zurück in der Schule, gab es die große Eröffnung. Es waren 200 Menschen gekommen. Alle Schüler mussten helfen zu kochen und alle mit Essen und Getränken zu versorgen. Es gab ein schönes Fest mit vielen Reden. Ein Minister hat den Neubau dann eröffnet.
Am nächsten Tag sind wir dann zurück in die Hauptstadt geflogen. Dort haben wir noch eine Schule für Straßenkinder besucht. Das war auch sehr interessant und ganz anders als in Deutschland. Am 12.10.2017 sind wir dann nach Deutschland zurückgeflogen. Es war eine beeindruckende Reise, aber die Armut dort hat uns geschockt. Die Gehörlosenschule braucht weiter Hilfe von uns. Die Ausstattung ist sehr einfach und die Schüler haben nur wenige Sachen für den Unterricht.
